Auch durch tiefe Täler und dunkle Tunnel
Auf diesem Bild überquert ein ICE die Talbrücke Heidelbach auf der Schnellfahrstrecke zwischen Fulda und Kassel. Die klassischen Bahnstrecken winden sich um Flussläufe oder folgen Tälern, oft mit engen Kurven. Dadurch sind hohe Geschwindigkeiten nicht so einfach möglich, und die Strecken verlängern sich entsprechend.
Das typische an Schnellfahrstrecken dagegen sind eine weitgehend gerade Verbindungen zwischen wichtigen Knotenpunkten. Hindernisse werden mit Tunneln, Talbrücken und Einschnitten mit hohen Böschungen überwunden. Hierdurch und mit der weitgehenden Entmischung von Güter- und Regionalverkehren werden hohe Geschwindigkeiten überhaupt erst möglich. Leider bekommt man hier als Reisender relativ wenig von der Schönheit der Landschaft zu sehen – nicht zuletzt wegen der für die Bevölkerung so wichtigen Lärmschutzwände. Für einen kurzen Moment kann beim Passieren einer solchen Talbrücke der Blick in die Weite der Landschaft schweifen, wie wir es hier sehen.
Diese Weite führt uns zu diesem Bibelvers, der Gott beschreibt. Dessen Güte und Treue ist von einer Weite gekennzeichnet, die bis zu den Wolken und darüber hinaus geht. Gott will den Blick von den kleinen Alltagssorgen weg lenken, die uns die Sicht auf das Wesentliche verstellen.
Der Weg, den Gott, der Herr mit uns geht, ist allerdings nicht immer von hohen Geschwindigkeiten geprägt. Er führt uns auch durch herausfordernde, tiefe Täler und dunkle Tunnel. Es sind Wegstrecken, wo wir keinen guten Ausblick haben. Aber auch hierhin reicht Gottes Güte und Treue. Er bringt uns sicher an das von ihm vorgesehene Ziel. So wie der ICE, der am Ende des Tages sicher seinen Endbahnhof erreicht haben wird.
Bernd Mettelsiefen, Köln