Gott ist stärker als der Tod
Jesus Christus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. aus Johannes 11,25
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Weiße Blüten an den Obstbaumzweigen – schon bald wird das Leben in der Frühlingssonne überall regelrecht explodieren.
Gerade stelle ich mir vor, wie es an dieser Stelle wohl zwei Monate früher ausgesehen hat: Ein kahler Baum in einem tristen, kalten Land. Gäbe es einen Menschen, dem der Wechsel der Jahreszeiten völlig unbekannt wäre, hätte er seinerzeit gesagt: «Abgestorben – tot.»
Die Natur, die im Frühjahr erblüht, ist seit jeher ein Sinnbild für Ostern – für den Glauben daran, dass Gott stärker ist als der Tod: Er hat Jesus von Nazareth auferweckt in ein neues, gewandeltes, vollkommenes Leben. Das ist kein einmaliges Ereignis von vor fast 2000 Jahren. Wer – wie Jesus – auf Gott vertraut, darf darauf setzen, dass der Tod eben nicht das Ende ist, sondern der Übergang in ein Leben ohne Grenzen. Genau das sagt Jesus in der Fortsetzung des Textes, der neben dem Kalenderbild steht: «Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.»
Die Jünger von Jesus haben das geglaubt und mit einer Überzeugung und Begeisterung von ihren Begegnungen mit dem Auferstandenen erzählt, die ohne eine echte Erfahrung nicht vorstellbar ist.
In mir steckt ein nicht zu bändigender Drang nach Leben. Ich will nicht, dass es zu Ende geht. An einen menschenfreundlichen Gott zu glauben heißt, dass sich diese Sehnsucht auf das Ziel des ewigen Lebens richtet.
Ostern führt ins Zentrum dessen, was «Glauben» bedeutet: Schaffe ich es, Gott zu vertrauen? Ja? – Dann zeigt sich die enorme Lebensqualität, die daraus entsteht.
Marc-Oliver Lamm, Herzebrock-Clarholz